Das auf dem Vereinsgelände Mitte der fünfziger Jahre errichtete Ferienlager entsprach zwar nicht den Vorstellungen der Vereinsmitglieder, brachte aber neben den Freuden, die die Kinder einiger Sportfreunde in den Ferien hier fanden, den Vorteil, dass der VEB Kessel- und Apparatebau als „Entschädigung“ uns weitere materielle Hilfe zukommen ließ. So konnte das ehemalige Sägewerk als Bootshalle weiter ausgebaut werden. Erst 1969 wurde nach jahrelanger Arbeit aller Mitglieder die Halle fertiggestellt. Somit war aus einem alten Sägewerk, das überwiegend aus Holz errichtet war, eine moderne Bootshalle mit drei Eingangstoren und zwei Slipanlagen entstanden. Die Schiffe konnten größer und schwerer werden und fanden eine sichere und geschützte Unterkunft für die Wintermonate. Die Winterzeit wurde nicht nur für die erforderlichen Überholungsarbeiten, sondern auch für den Neubau von Schiffen genutzt.Die materiellen Voraussetzungen für uns verbesserten sich zusehend. Doch nach Bootshalle und Slipanlage fehlte immer noch ein Sommerstand unmittelbar am Segelrevier. Ende der sechziger Jahre sollte dann der Traum von einem eigenen Gelände am Semliner See in Erfüllung gehen. Doch alle Träume waren stets mit Arbeit verbunden. Nach vielen Absprachen, die Kurt Grosser (BSG-Leiter), Siegfried Pehta (Sektionsleiter Segeln) und Rudi Kämpfer mit dem Rat des Kreises, dem Wasserstraßenamt und den entsprechenden Gemeinden führten, war es dann endlich so weit. Am 2. Januar 1969 wurde ein Pachtvertrag für unser Semliner Sportgelände für eine Zeit von 99 Jahren unterschrieben. Der Verein war glücklicher Besitzer eines Ufergrundstücks. Schilf, modriger Untergrund; nur ein schmaler Feldweg führte von der Landstraße zu diesem Fleckchen Erde. Es ließ sich nur schwer erahnen, dass es einmal unser Hafen und ein Mittelpunkt des Vereinslebens werden sollte.Die Vereinsgeschichte lässt sich jedoch bei aller Würdigung der Leistungen der Mitglieder nicht nur auf Arbeitseinsätze reduzieren. Schließlich ging es um Freizeitgestaltung, um verbindende gemeinsame Interessen. Und hierzu gehörte neben dem Wassersport auch die Pflege eines geselligen Vereinslebens. Unter dem Dach der BSG Motor-Süd waren die drei Sektionen Segeln, Kegeln und Fußball. Jährlich fand ein BSG-Vergnügen für alle Sportfreunde statt. Die einzelnen Sektionen organisierten im Wechsel diese Feste, die nicht nur ein „Spaßfaktor“ waren, sondern auch dem Zusammenhalt der Sektionen dienlich waren. In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre kam für die Segler neben den bereits ständig stattfindenden Regatten der Fahrtensegelwettbewerb hinzu. Ein Fahrtenobmann wurde gewählt. Für viele war dieser Wettbewerb eine weitere Motivation für die Ausübung ihrer sportlichen Tätigkeit und für längere Urlaubstörns. Was gab es Schöneres als eine gemeinsame Fahrt im Schlepp zur Müritz?
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